Moonlight-Shopping mit der AKN – noch!

Am Freitag, den 18. November kann bei Dodenhof erneut nach Herzenslust bis Mitternacht eingekauft werden, beim sogenannten „Moonlight-Shopping“. Das Besondere daran ist, dass die AKN als regionaler Anbieter das Event mal wieder unterstützt. Denn die Züge der Linie A1 halten an diesem Tag außerplanmäßig auch nach 21 Uhr an der Haltestelle „Dodenhof“, um die Besucher stressfrei zum und vom Einkaufsbummel zu befördern.

An diesen besonderen Service der AKN hat man sich bereits sehr gewöhnt. Dies haben wir daher zum Anlass genommen, mal bei der AKN nachzufragen, für welche Events die AKN alles Sonderzüge einsetzt und außerplanmäßige Stopps einlegt. Die Antwort folgte prompt und ausführlich. Folgende Sonderzüge/Extrahalte gab es 2015 auf der Linie A1:

  • Bei allen HSV-Spielen: 2 zusätzliche Zugfahrten
  • Alstervergnügen: 4 zusätzliche Zugfahrten
  • Hafengeburtstag: 4 zusätzliche Zugfahrten
  • Kaltenkirchen Jahrmarkt: 34 zusätzliche Zugfahrten
  • Neujahr: 12 zusätzliche Zugfahrten
  • Verkehrshistorischer Tag: 10 zusätzliche Zugfahrten
  • „Moonlight-Shopping“: Extrahalt am Bahnhof „dodenhof“ während der verlängerten Öffnungszeiten
  • Verkaufsoffene Sonntage: Extrahalt am Bahnhof „dodenhof“ während der besonderen Öffnungszeiten
  • Motorrad-Gottesdienst: Extrahalt am Bahnhof „dodenhof“ während der Veranstaltung

Um zu erfahren, ob und in welchem Umfang die S-Bahn Sonderfahrten durchführt, haben wir auch dort nachgefragt. Allerdings haben wir trotz mehrfacher Erinnerungen keine Antwort erhalten. Somit können wir natürlich nur spekulieren, welche Sonderfahrten auch die S-Bahn durchführen würde.

Sicher ist jedoch, dass die Extrahalte am Bahnhof „dodenhof“ zum „Moonlight-Shopping“, zu den verkaufsoffenen Sonntagen und zum Motorrad-Gottesdienst entfallen werden, wenn in einigen Jahren die S21 die Linie der AKN übernimmt. Da die Strecke nur bis zur Haltestelle „Kaltenkirchen“ elektrifiziert werden soll, kann die zwei Haltestellen weiter nördlich liegende Station von der S-Bahn dann nicht mehr angefahren werden und ist somit nur noch über einen Wechsel in die heutige A2 erreichbar. Einem sinnvollen Vorschlag, die S21 bis nach „dodenhof“ zu verlängern, wurde seitens der Planer und der Politik keinerlei Beachtung geschenkt.

Dass die S-Bahn Sonderzüge zum Kaltenkirchener Jahrmarkt einsetzen wird, ist mehr als unwahrscheinlich. Die AKN ist sich Ihrer Rolle als regionaler Dienstleister sehr bewusst, wohingegen die S-Bahn den Fokus doch eher auf Hamburger Großveranstaltungen legt.

Ob in anderen Fällen weiterhin Sonderzüge eingesetzt werden und wenn ja, in welchem Umfang, ist mangels Antwort der S-Bahn ungeklärt. Denkbar ist auch, dass zusätzliche S-Bahnen erst ab/bis Quickborn fahren werden, weil der Abschnitt nördlich von Quickborn aus Kostengründen und wegen der geringen Passagierzahlen als vernachlässigbar eingestuft wird.

Leider wird einem oftmals erst schmerzlich bewusst, was die AKN alles für die Region leistet, wenn man sich intensiv mit den Ambitionen eines Großunternehmens wie der Hamburger S-Bahn auseinandersetzt. Dort liegt der Fokus vielmehr auf Profit. Service und Kundenorientierung sind dabei eher hinderlich.

5 Gedanken zu „Moonlight-Shopping mit der AKN – noch!“

  1. Moin!

    Ich bin kurz Ihre Liste durchgegangen, die Sie von der AKN bekommen haben. Aus meiner Sicht ergäben sich mit einer S-Bahn folgende Änderungen:

    „Bei allen HSV-Spielen: 2 zusätzliche Zugfahrten“
    -> Die AKN fährt diese zwei Sonderzüge meines Wissens nur nach Heimspielen an Sonntagen. Der 40-Minuten-Takt der AKN wäre sonst nicht ausreichend, um die große Zahl an Fans zu transportieren. Für die S-Bahn ist an jedem Sonntag ein 20-Minuten-Takt vorgesehen. Die beiden Sonderzüge würden also überflüssig, weil die S-Bahn ein viel besseres Angebot hätte.

    „Alstervergnügen: 4 zusätzliche Zugfahrten
    Hafengeburtstag: 4 zusätzliche Zugfahrten
    Neujahr: 12 zusätzliche Zugfahrten“

    Hier handelt es sich um Fahrten während der Nachtstunden am Wochenende. Bekanntlich ist für die S-Bahn ein Nachtbetrieb in jeder Wochenend- und Feiertagsnacht vorgesehen. Damit wären diese AKN-Sonderfahrten ebenfalls durch den ganz normalen Fahrplan der S21 abgedeckt.

    „Kaltenkirchen Jahrmarkt: 34 zusätzliche Zugfahrten
    „Moonlight-Shopping“: Extrahalt am Bahnhof „dodenhof“ während der verlängerten Öffnungszeiten
    Verkaufsoffene Sonntage: Extrahalt am Bahnhof „dodenhof“ während der besonderen Öffnungszeiten
    Motorrad-Gottesdienst: Extrahalt am Bahnhof „dodenhof“ während der Veranstaltung“

    Das sind Sonderfahrten auf dem „Nordabschnitt“, der weiter bei der AKN bleiben wird.

    „Somit können wir natürlich nur spekulieren, welche Sonderfahrten auch die S-Bahn durchführen würde.“

    Oder googlen. Ich will Ihnen weiterhelfen: Es gibt u.a.eine Vielzahl von Sonderzügen zu HSV-Spielen, es gibt regelmäßige Fahrten mit historischen Zügen etc.

    „Dass die S-Bahn Sonderzüge zum Kaltenkirchener Jahrmarkt einsetzen wird, ist mehr als unwahrscheinlich. “

    Da haben Sie Recht. Die „Sonderzüge“ der AKN bestanden schlicht darin, dass 17 normalerweise in Kaltenkirchen endenden Züge eine Station weiter bis Holstentherme fahren (und zurück schon in Holstentherme beginnen, macht insgesamt 34 „Sonderzüge“). Die S-Bahn kann gar nicht bis Holstentherme fahren, weil sie in Kaltenkirchen enden wird.

    „wohingegen die S-Bahn den Fokus doch eher auf Hamburger Großveranstaltungen legt.“

    Die S-Bahn ist tatsächlich keine Charity-Veranstaltung. Wenn jemand bei ihr Sonderfahrten bestellt und bezahlt, dann werden die gefahren. Natürlich bestellt und bezahlt Hamburg vorwiegend für Hamburger Großveranstaltungen Extrafahrten. Zur Kieler oder Travemünder Woche fährt die „große“ DB aber genauso viele Sonderzüge, die dann Schleswig-Holstein bestellt und bezahlt.

    „Denkbar ist auch, dass zusätzliche S-Bahnen erst ab/bis Quickborn fahren werden, weil der Abschnitt nördlich von Quickborn aus Kostengründen und wegen der geringen Passagierzahlen als vernachlässigbar eingestuft wird.“

    Siehe oben. Der 20-Minuten-Takt am Sonntag und der Nachtverkehr gehen bis Kaltenkirchen. Und decken den Löwenanteil der AKN-Sonderfahrten ab. Der bessere Takt bringt jährlich etwa 2.000 zusätzliche Fahrten auf ganzer Linie bis Kaltenkirchen.

    „Leider wird einem oftmals erst schmerzlich bewusst, was die AKN alles für die Region leistet, wenn man sich intensiv mit den Ambitionen eines Großunternehmens wie der Hamburger S-Bahn auseinandersetzt. Dort liegt der Fokus vielmehr auf Profit. Service und Kundenorientierung sind dabei eher hinderlich.“

    Warum fährt die AKN am Sonntag nur alle 40 Minuten? Braucht die Region nur so einen Bimmelbahntakt wie zu Helmut Schmidts Zeiten, als entlang der Strecke mehr Kuhställe als Einfamilienhäuser waren? Nicht falsch verstehen: Die AKN leistet gute Arbeit. Ihre Lobeshymne aber geht an der Realität vorbei. Es ist nicht so, dass wir mit der AKN das Nonplusultra an Kundenorientierung haben.

    • Danke für Ihre Anmerkungen!

      Warum fährt die AKN am Sonntag nur alle 40 Minuten?

      Meine Vermutung ist, dass der Bedarf einfach nicht existiert. Die oft nur mit einer handvoll Menschen besetzten Züge an Sonntagen lassen mich zu diesem Schluss gelangen (wobei das ab Quickborn in Richtung HH schon wieder anders aussehen kann).
      Unabhängig davon wäre Sonntags ein 20-Minuten-Takt von Kaki bis Eidelstedt (oder vereinzelt gar bis Hauptbahnhof) auch mit der AKN möglich. Das allein ist aus unserer Sicht also kein Argument für die S-Bahn und die damit verbundenen Kosten.

  2. Sonntags tagsüber sind die Züge eigentlich gut gefüllt. Natürlich steht keiner, ist ja kein Berufsverkehr, „nur“ Freizeitverkehr. Ausflüge von Hamburg ins Umland, aus dem Umland in die Stadt, Freunde besuchen und minimal Pendler.

    „Früher“ schon mit den alten Zügen fuhr die AKN sonntags auch immer in Doppeltraktion mit zwei gekoppelten Zügen. Man muss auch einfach sagen, dass 40-Minuten-Takt UND dann noch Warten in Eidelstedt nicht attraktiv ist. Viele haben keinen Bock, beim Ausflug genau die Minute abzupassen und bei ner Verspätung der S-Bahn 40 Minuten in der Kälte rumzustehen.

    Die AKN könnte auch alle 20 Minuten fahren, ja. Dann aber ohne den Anschluss von der S3, solange Eidelstedt nicht zweigleisig ausgebaut ist. Abfahrt AKN im 20-Minuten-Takt: auf x6. Die S3 fährt auf x8. Im 40-Minuten-Takt muss die AKN nicht in Quickborn warten und fährt in Eidelstedt erst auf x0. Das heißt, die Fahrtzeit von Jungfernstieg…Altona zur A1 verlängert sich im 20-Minuten-Takt der AKN um 10 Minuten.
    Bis Hauptbahnhof kann die AKN wirklich nur „vereinzelt“ fahren. Die neuen Züge sind zu hoch für die Tunnel der S-Bahn. Bei Holstenstraße werden sie zum Cabrio, da wird das Dach abrasiert auf den S-Bahn-Gleisen. Bleiben nur die 8 S-Bahn-tauglichen alten Einheiten, und die sind ja auch schon 25 Jahre alt!

  3. Ich bin derzeit angewiesen auf die AKN und deshalb ein sehr begeisterter Leser ihres Blogs. Danke für die vielen hilfreichen und informativen Beiträge! Ich persönlich hoffe, dass das S21 Vorhaben noch irgendwie gestoppt wird, weil ich befürchte, dass sich an meinem organisierten Arbeitstag etwas verändert. Meine Arbeitgeber sind von der strengen Sorte, deshalb könnte es für mich gefährlich werden, wenn ich in Zukunft nur noch mit S21 zu Arbeit komme.

    „Man muss auch einfach sagen, dass 40-Minuten-Takt UND dann noch Warten in Eidelstedt nicht attraktiv ist. Viele haben keinen Bock, beim Ausflug genau die Minute abzupassen und bei ner Verspätung der S-Bahn 40 Minuten in der Kälte rumzustehen.“
    Hier kann ich dem Skeptiker auch nur zustimmen, mir und meiner Frau ist dies schon des öfteren passiert, leider meist im Winter, wenn die Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Zügen sowieso schwanken..

    Ich freue mich auf weitere Artikel zum Thema AKN und S21.
    Beste Grüße
    Sebastian

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